1. Wettbewerbsfähige Preisgestaltung
Der Preis und damit die Sichtbarkeit sind zwei der wichtigsten Faktoren, welche die Kaufentscheidung der Kunden beeinflussen. Durch Marktpreisanalysen können Händler ihre Preise im Wettbewerbsvergleich überprüfen und sicherstellen, dass sie keine potenziellen Kund:innen an Wettbewerber mit günstigeren Angeboten verlieren.
Bei einer Listung auf Preissuchmaschinen und Marktplätzen rücken hochpreisige Angebote naturgemäß auf die hinteren Plätze der Übersicht. Sie werden von potenziellen Kund:innen als „teuer“ wahrgenommen und folglich weniger geklickt. Hier trägt eine optimierte Preisgestaltung dazu bei, dass Produkte schon bei Preissenkungen im Centbereich im Ranking weiter nach oben steigen und so höhere Klickzahlen und Verkäufe erzielen.
2. Maximierung des Gewinns
Die geschickte Preisgestaltung auf Grundlage von Marktpreisanalysen kann einen erheblichen Einfluss auf die Maximierung des Gewinns haben. Insbesondere in Kombination mit weiteren Abfrage-Optionen wie der Verfügbarkeit oder Lieferzeiten. Käufer:innen schauen bei Preissuchmaschinen wie idealo, billiger.de oder Check24 in der Regel auf den günstigsten Preis, weshalb Shops ihre Preise oft nach unten optimieren, um besser gelistet zu werden. Allerdings kann die Marktpreisanalyse auch bei Preiserhöhungen hilfreich sein. Das ermöglicht eine Steigerung der Gewinnmarge, ohne potenzielle Käufer:innen abzuschrecken.
Im Wettbewerb auf Preissuchmaschinen und anderen Vertriebskanälen sehen Händler zudem, um wieviel sie ihre Preise gegenüber dem zweitplatzierten Shop erhöhen können, um so eine Gewinnsteigerung zu erzielen. Auf Preissuchmaschinen kann beispielsweise die Formel “immer einen Euro günstiger, als der zweitplatzierte Shop” dafür sorgen, dass keine Marge verschenkt wird, weil die Produkte generell zu günstig sind.
3. Bestandsmanagement
Marktpreisanalysen sind auch für das effektive Management des Lagerbestands hilfreich. Wenn die Nachfrage nach Produkten etwa im Zuge eines Sales saisonbedingt steigt, können Onlineshops gezielt preisliche Maßnahmen ergreifen, um eigene Lagerbestände dieser Produkte zu reduzieren. Dies trägt dazu bei, die Lagerkosten zu optimieren und den verfügbaren Platz effizient zu nutzen.
Im Gegensatz zu saisonbedingten Reduzierungen können Preise allerdings auch angehoben werden, sofern es die Marktsituation erlaubt. Wenn der Wettbewerb ein bestimmtes Produkt nicht mehr auf Lager hat oder mit langen Lieferzeiten zu rechnen ist, kann ein Onlineshop die Preise erhöhen, wenn auf Kund:innenseite die Nachfrage für dieses Produkt hoch ist. Diese flexible Preisgestaltung ermöglicht es, den maximalen Gewinn aus der aktuellen Marktsituation zu erzielen.
4. Anpassung an Marktveränderungen
Märkte sind im ständigen Wandel: Neue Wettbewerber tauchen auf, saisonale Sortimente ändern sich und die Nachfrage der Verbraucher:innen schwankt. Eine kontinuierliche Marktpreisanalyse ermöglicht es Onlineshops, sich schnell an diese Veränderungen anzupassen und ihre Strategien entsprechend auszusteuern.
Wenn beispielsweise ein neuer Mitbewerber in den Markt eintritt und aggressiv niedrige Preise anbietet, kann ein Händler reagieren, indem er seine Preisgestaltung überprüft und möglicherweise strategische Anpassungen vornimmt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies ist besonders wichtig, da eine schnelle Anpassung an Marktveränderungen dazu beiträgt, die Marktposition zu sichern und langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
5. Verbesserung der Kundenbindung
Eine angemessene Preisgestaltung, die auf einer sorgfältigen Marktpreisanalyse basiert, kann nicht nur Gewinne steigern, sondern auch die Kundenbindung erheblich verbessern. Kund:innen neigen dazu, bei Onlineshops einzukaufen, die faire und wettbewerbsfähige Preise bieten.
Auch Lieferkosten und Lieferzeiten können als Wettbewerbsvorteile genutzt werden. Bei den Lieferzeiten gilt jedoch, nur solche Zeitspannen anzubieten, die auch tatsächlich eingehalten werden können, denn Liefertreue ist ein Aspekt, den Kund:innen sehr wertschätzen.
6. Überblick für Hersteller und Marken
Nicht nur Onlineshops profitieren von einer strategischen Marktpreisanalyse. Auch Hersteller und Brands haben so die Möglichkeit, die Einhaltung von Vertragsvereinbarungen mit ihren Händlern zu überblicken. Das umfasst beispielsweise die Listung von Produkten auf abgestimmten Kanälen. Ebenso lässt sich nachvollziehen, ob Shops sich in ihrer Preisgestaltung an UVP halten oder Produkte ggf. zu günstig anbieten.
Fazit: Marktpreisanalyse ist nicht nur „nice to have“!
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Marktpreisanalyse für Onlineshops von entscheidender Bedeutung ist, unabhängig davon, ob die Produkte auf Preisvergleichsseiten, Marktplätzen oder weiteren Onlinekanälen angeboten werden. Sie ermöglicht es, wettbewerbsfähige Preise festzulegen, den Gewinn zu maximieren, den Bestand zu verwalten, sich an Marktveränderungen anzupassen und die Kundenbindung zu stärken.
Darüber hinaus sind die aus der Analyse gewonnen Rohdaten eine sehr gute Grundlage für die Erstellung von Reportings für unterschiedlichste Units im Unternehmen. Der Einkauf kann mit diesen Daten strategisch fundierte Entscheidungen, bspw. zu neuen Produkten für das Sortiment treffen. Ebenso könne diese Daten als Grundlage für dynamisches Repricing im eigenen Onlineshop fungieren, um die Situation unterschiedlicher Vertriebskanäle abzubilden.
Eines zeigen alle diese Beispiele deutliche: Eine Marktpreisanalyse ist keineswegs nur ein „Nice to have“, sondern ein wichtiges strategisches Instrument in der strategische E-Commerce-Arbeit.
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